.
Vor genau 100 Jahren wurde die Tour de France zum ersten Mal gestartet. Mein nennt sie auch die Tour des leiden. Ich selbst verfolge die Tour schon seit meiner Kindheit, also schon auch über 60 Jahren im Tv. Seit dem ich Rentner bin ist dies dieses Jahr meine 13. Tour die ich vor Ort verfolge. Immer habe ich mich mit dem Motorroller und kleinem Zelt auf dem Weg gemacht.
An meine erste Tour die ich Live erlebte ist mir noch in Erinnerung und zwar aus dem Jahre 2000. Es war die Fahrt nach Alpe d‘ Huez. Die Fahrt ging über Basel und auf Nebenstraßen durch die Schweiz. In Neuchâtel habe ich die erste Nacht im Zelt übernachtet. Ja und wie ich Zelt am abbauen war kam der große Regen der auch nicht mehr aufhörte bis kurz vor Albertville. Mittlerweile war ich ganz schön durchfroren und bis auf die Knochen nass. Also beschloss ich in Motel Formel1 zu Übernachten. Im Zimmer habe ich den mein Zelt aufgebaut und alles auf gehangen zum trocknen. Am Morgen weckte mich die Sonne und ich fuhr weiter nach Bourg d’Oisane. Hier habe ich denn durch Zufall durch einen anderen Biker noch einen Platz bei einer alten Dame im Garten für mein Zelt bekommen. Am anderen Tag ging denn das Specktakel los. Die Radrennfahrer mussten hoch auf den Berg Alpe d‘ Huez wo das Ziel war. Kaum war das Rennen vorbei kam der Regen. Am folgenden Morgen war wieder alles nass, und ich musste mich in nasse Klamotten rein zwängen. Ich hatte die Schnauze voll. Alles eingepackt und ab nach Hause. Spät am Abend war ich wieder in Köln. Obwohl ich die Tour Live vor Ort miterleben wollte.
Tag 1
Bei herrlichem Wetter und, machte ich mich mit meinem Motorroller auf den Weg zur 100 Tour de France. Mein Ziel war der sagenumworbene MONT VENTAUX. In Luxembourg auf der Autobahn, weiter über Metz, Nancy bis kurz vor Lyon ging es über kleine Straßen. Kurz vor Lyon übernachtete ich auf einem Muncipal Campingplatz für Euro 3,80.
Tag 2
In aller Frühe ging es weiter über Lyon, wo ich kurz vor der Stadt auf die Maut-Autobahn, fuhr um schnell durch die Stadt zu kommen. Das kurze Stück Autobahn kostete 50 Cent. Hinter Lyon ging es auf kleinen Straßen bei um die 35 C° weiter. Beim Bäcker Croissant eingekauft zum Frühstück. An einem schönen Rastplatz Pause gemacht und in aller Ruhe gefrühstückt. Mit frischem Kaffee und Ei. Danach ging es über Dijon vorbei an Lavendelfelder Felder bis zum Fuße des Mont Ventoux auf dem Campingplatz L’Ayguette bei Vaison La Roma. Dort blieb ich drei Tage zu einen Übernachtungspreis von Euro 28,05. Aber es sollte noch teurer werden!
Tag 3
Um 7 Uhr saß ich schon wieder auf dem Motorroller um auf den um auf den Mont Ventoux zu kommen. Wieder die Fahrt beim Bäcker unterbrochen um mir meine Croissant zu kaufen die ich den auf den Berg essen wollte. Im Ort Malaucene hatte ich zwei Möglichkeiten um auf den Mont Ventoux zu kommen. Ich wählte die D974 der etwas angenehmere Aufstieg da er von Wohnmobilen und Autos nicht so stark fregventierte wurde, da bei der der 15 Etappe die andere Seite zum Berg benutzt wird. Trotz dem machten sich hunderte von Amateur- Rad fahren mit und ohne Gepäck zum Berggipfel auf 1912 Meter Höhe. 6 Km vor dem Gipfel an der Station Du Mont Serein kam ebenfalls eine Straße aus dem Tal, die hierhin führte. Im Jahr 1989 hatte ich es schon mal mit dem Auto bis hier hin geschafft. Aber an einer Weiterfahrt war damals nicht zu denken den ab hier war die Straße noch gesperrt. Vom Winter, lag noch Schnee und Eis auf der Passstraße. Kurz vor dem Gipfel zogen die ersten Wolken aus Richtung Mittelmeer auf, das ja nur Luftlinie wenige Km sind. Auf der anderen Seite des Berges, bei der Abfahrt da wo die Radrennfahrer zur 15. Etappe hoch müssen, hatte es sich etwas tiefer abgeregnet. Oben auf dem Gipfel war es richtig frisch um die 9 C° und ich war froh, dass ich meine Motorradjacke anhatte. Zum Glück rissen die Wolken immer wieder auf, so dass ich einen Wunder- baren Blich von hier oben hatte. Bei der Abfahrt zum Tal kam ich an dem Gedenkstein von Tom Simpson vorbei der hier am 13 Juli 1967 tot vom Fahrrad fiel. Laut Medienberichten, hatte er hatte Aufputschmittel und Alkohol zu sich genommen. Er war der erste Engländer, der das Gelbetrikot trug. Oben am Berg konnte sich noch nie ein deutscher als Etappensieger einschreiben. Bei der Abfahrt vom Berg kam ich an tausende Wohnmobilen und Zelten an Fans vorbei, die hier schon teilweise über eine Woche und noch länger standen um das große Specktakel zu erleben. Je Tiefer ich kam, kamen mir auch wieder hunderte von Hobbyrennfahrer, Wohnmobile, Autos, LKWs und Fußgänger entgegen. Der absoluter Wahnsinn, der alles noch übertreffen werden sollte. Die Straße war teilweise zu und eine lange Karawane war auf dem Weg nach oben. Ich war froh, wie ich Bedoin erreicht und der normale Verkehr wieder normal war. Kurz hinter Bedoin konnte ich endlich mein Frühstück zu mir nehmen. Von hier aus hatte ich einen schönen Panorama-Blick übers Tal runter und bis rauf Zum Mont Ventoux.
Kurz zur Geschichte zum Berg:
Er besteht aus Kalkstein und ist einer der „Drei heiligen Berge der Provence“. Er gilt als heiliger Berg der Kelten. Man nennt ihn unter anderem auch „Der windige Berg (im Sommer muss man mit besonders starken, sehr kalten Wind, dem Mistral rechnen), oder auch geschälter Berg“. Das Kalk Schotterfeld wurde erst durch die Rodung freigelegt. Der Baumbestand wurde zum Bau der Seeflotte um 1789 gebraucht. Auf der Rückfahrt kam ich wieder an meinem Ausgangspunkt in Malaucene vorbei. Hier machte ich einen Bummel und genoss das Treiben in dem kleinen Dörfchen. Unterwegs noch schnell eingekauft da ich ja Selbstverpfleger geworden bin. HI. Von hier aus machte ich noch einen kleinen Umweg nach Mollans. Die Fahrt ging über Entrechaux. In Mollans ist die Dorfkirche aus dem 17. Jh. mit einer kleiner Historischen Kapelle vom 18 Jh. Außerdem war auf dem Platz „ Place de la Fontaine“ ein alter Springbrunnen mit einem alten Waschhaus im Hintergrund zusehen.
Tag 4
Heute ist französicher National Feiertag und eine gewisse Unruhe war überall zu spüren. In aller Frühe auf meinen Motorroller und wieder beim Bäcker halt gemacht, dann zur Strecke der 15 Etappe der Tour de France. Ich hatte nach wenigen Kilometer ein Schattiges Plätzchen unter einem Kirschbaum in einer Plantage gefunden . Von hier aus konnte ich eine Kurve mit leichtem Berganstieg einsehen und hatte auch noch den Mont Vetoux im Blick. Der Punkt war so gewählt damit die Rennradfahrer nicht an mir vorbei brausen. Von meinem Punkt aus, hinter der Kurve ein Sprint abgenommen wurde und aus meiner Erfahrung, das sich das Fahrerfeld danach neusortiert und es etwas langsamer angehen lässt. Kaum hatte ich es mir bequem gemacht, tauchten die Besitzer der Plantage auf. Sie wünschten mir ein gutes Frühstück und gaben mir zu verstehen, dass ich mir mit den reifen Kirschen den Bauch voll schlagen soll. Nach der ersten Kirche konnte ich nicht mehr aufhören zu essen. Sie waren so lecker und ich kann mich nicht er Innern, jemals so leckere Kirschen gegessen zu haben. Vielleicht lag es auch daran das sie nichts gekostet haben. Im Laufe des Tages kam Sie noch öfter vorbei und wir haben uns mit Händen und Füßen recht nett unterhalten. Langeweile kam die ganze Zeit nicht auf, da auf der Straße recht viel Abwechslung geboten wurde. So gegen 12 Uhr kamen auch immer mehr Zuschauer zur Strecke um das Spektakel zu erleben. Mit der Zeit brausten die Mannschaftsbusse, LKWs, Funktionäre und viel Polizei vorbei. 15 Minuten zu früh, kam die Werbekarawane vorbei. Diesmal waren viele neue Wagen zusehen. Es stellte sich auch die Stadt Leeds aus der Grafschaft Yorkshire aus England vor, wo nächstes Jahr die Tour de France 2014 für 3 Tage ihren Startpunkt hat. Es wurde auch viel Werbematerial geschmissen. Angefangen von Mützen, Gummibärchen, Gebäck und Wurst. Auch viel Tinnef war darunter. Genau eine Stunde hörte man den Hubschrauber, der über die Radrennfahrer Kreist und uns signalisierte „SIE KOMMEN“. Er ist auch für die Bilder fürs Fernsehen zu ständig. Darüber hinaus ist noch ein Hubschrauber der als Relais-Station fungiert und die Bilder in die Sendeanstalt des Französischen Fernsehen überträgt. Später kamen endlich die Progonisten. Die Spitzen-Gruppe bestand aus 6 Rennfahrern. Wie immer werden sie von vielen Begleitfahrzeugen und Reportern begleitet. Wiederum 10 Minuten später kam das Hauptfeld. Dann war lange Zeit Pause und nach 25 Minuten immer noch kein Besenwagen in Sicht (Der die Radrennfahrer aufnimmt die während des Rennens ausgestiegen sind). Ja und dann bog um die Kurve, der letzte, ein einzelner Radrennradfahrer, der Franzose Jonathan Hivert mit Start Nr. 214 auf. Er wurde von der Menge ebenso begeistert angefeuert wie der Erste. Nach dem alles wieder vorbei war, machte ich mich auf Weg zum Campingplatz. Leider musste ich einen Umweg von 20 Km fahren, da die Brücke über die ich zurück musste noch für den Verkehr gesperrt war. Durch den Um weg kam ich auch an et Pont Romain vorbei, wo ich vor Jahren mit dem Wohnwagen vorbei- gekommen bin. Ich habe es noch gerade geschafft, auf dem Campingplatz zu kommen um die letzten 10 Km zum Ziel auf dem Mont Ventoux im TV live mit zu bekommen. Ich sah einen grandiosen Sieg des Engländers Hoover, der alle anderen in Grund und Boden fuhr. Was mich besonders gefreut hat, ist das der Spanier Condador wieder ein paar Minuten auf ihn verloren hat. Oben am Ziel angekommen musste er unter das Sauerstoff Zelt. Er hat nun eine Vorsprung von über 4 Minuten. Sollte er den Vorsprung retten bis nach Paris wäre er der zweite Engländer der die Tour de France gewinnen würde.
Tag 5
In aller Frühe habe ich auf dem Roller gegessen und mich auf dem Weg nach Gap gemacht. Vorher aber noch einen kleinen Umweg gemacht, um mir Pont Romain anzusehen und mich fürs Frühstück ein zugedecken. Auf dem Weg nach Gap war es noch richtig frisch, trotz Sonnenschein in den französischen Alpen, sodass ich noch keine Lust hatte zu Frühstücken. Leider war meine Heizung am Motorroller def. (Hi). Auf dem Weg dorthin war schon eine Karawane von Wohnmobilen unterwegs. Etwas später fand ich einen schönen Platz außerhalb eines kleinen Dorfes ein kleiner Rastplatz mit WC und frisches Quellwasser. Sogar eine Bank mit Tisch war vorhanden. Von hier aus hatte ich einen wunderbaren Blick auf die Straße und konnte eine Karawane von Wohnwagen und Wohnmobile, an mir vorbeiziehen sehen. Da es noch früh am Tag war, fuhr ich noch weiter über Gap nach Embrun. Hier wird die 17. Etappe im Zeitfahren ausgetragen. Ich wollte mir einen Punkt, aussuchen wo ich die Rennfahrer sehen könnte. Im Ort Chorges war ein Campingplatz ausgeschildert und ich machte mich auf den Weg. Ich kletterte immer höher und hatte einen wunderbaren Blick auf den See. Da der Campingplatz immer noch nicht in Sicht war, brach ich das Unternehmen ab und fuhr die Passstraße runter zum See. Unten am See angekommen musste ich feststellen, dass an dem Tag wo das Zeitfahren stattfinden soll, die Straße schon um 6 Uhr morgens für das Rennen gesperrt wird. Das hieß für mich, das ich erst spät am Abend auf dem Weg nach Bourg d’Oisans machen kann. Also den Plan kurz umgeschmissen und wieder über Gap auf dem Campingplatz Parc des Serigons, wo ich für zwei Tage Quartier bezogen habe. Hie hatte ich es nicht weit bis zur Straße, wo am nächsten Tag die Tour de France vorbekommt.
Tag 6
Um 15 Uhr machte ich mich auf dem Weg zur Tour de France 100. Ich hatte eine schöne Stelle gefunden. Von hier hatte ich eine schöne 3 Km lange leicht ansteigende Straße, wo ich ganz alleine stand. Der nächste Fanwar 200 Meter von mir entfernt. Ich hatte freies Schussfeld für meine Kamera. Von der Werbekarawane wurde ich mit Lebensmittel Pröbchen überhäuft. Ein Fan hatte für Andre Greipel eine besondere Überraschung . Er feierte heute seinen Geburtstag und man hatte ihm zu Eren ein großes Banner aufgespannt mit Geburtstags wünschen. Selbst Haribo aus Bonn hat ihm zum Geburtstag 9 Kg Gummibärchen gesponsert. Sie werden ihm abends im Hotel übergeben. Andre Greipel macht sich die Bärchen warm und schmiert sie aufs Butterbrot. Lecker oder? Nach dem Rennen wieder auf dem Campingplatz und schon mal die Sachen eingepackt, die ich für heute nicht mehr brauchte, so dass ich an nächsten Morgen nicht so viel einzupacken habe und wieder früh starten kann.
7. Tag
Wieder um 7 Uhr auf dem Bike gesessen und nach Alpe d’Huez gefahren. Unterwegs noch einen Abstecher zum Dorf Montmaur gemacht um mir Schloss und eine Kapelle anzusehen. Es lagen bei schönem Wetter nur ca. 130 Km vor mir. Es war angenehm kühl auf dem Motorroller. Nach wenigen Kilometer fuhr ich meinen ersten Pass für heute, womit ich aber nicht gerechnet habe, dass noch drei weitere Pässe folgten. Kurz nach dem Col de Festre auf 1441 Meter Höhe verließ ich die gut ausgebaute Straße und fuhr durch das Dörfchen Agrieres-En-d ins Thal mit teilweise nur 2,5 %. Unten angekommen ging es Richtung Barrage du Sautet. Die Straße war nur so breit das gerade zwei PKWs aneinander vorbei kamen. Die Straße schlägerte sich durch Wald und Wiese Bergauf und es wurde unangenehm frisch weil kein Sonnenstrahl durch den dichten Wald mich erreichte. Die Abfahrt führte noch durch schlafende Dörfer und keine Menschenseele war zu sehen. Also musste mein Frühstück heute mal warten. Hinter dem Pass öffnete sich ein großes hoch Tal auf ca. 1000 Meter mit einer ca. 8 Km geraden Straße. Mit einem Blick zurück konnte ich den Pass und die Bergwelt der französischen Alpen bewundern. Weiter ging es den Pass runter und kam am Stausee Barrage du Sautet auf 790 Meter vorbei. Sowas hatte ich noch nicht gesehen. Die Staumauer war mindestens geschätzte 200 Meter tief. Ich war leider nicht in der Lage Fotografisch diese Dimension aufzunehmen. Hinter Corps wartete der Col de Parquetout mit 1382 Meter auf mich. In den Kurven ging es mit 10 bis 12% Steigung rauf und kurz vor der Bergkuppe lag dort die Steigung bei 18% und die Straße war so schmal, das ich halten muss wenn ein Pkw mir entgegen kam. Unten auf der D 526 wartete 17 Km weiter der Col d’Ornen auf 1367 m Höhe. Endlich konnte ich auch mein frühstück in Chantelouve einkaufen. Jetzt waren es nur noch 17 Km bis Bourg d’Oisans. Von Chantelouve machte sich die Tour de France schon bemerkbar. Jede freie Lücke war schon von Wohnwagen, Wohnmobilen und Zelten besetzt. Jede Menge Fahrradfahrer kam mir von Bourg d’Oisans entgegen um den Pass mit durchschnittlichen 8% zu befahren. Kurz vor Bourg d’Oisans begann der absolute Wahnsinn. Es war kaum möglich von der Pass Straße auf die Hauptstraße zu kommen. Autos, Wohnmobil, Wohnmobilgespanne und Hunderte von Radfahrer strömten in den Ort. Zum Glück kenne ich mich hier durch meine vielen Besuche aus und wusste, wo ich vielleicht noch ein Plätzchen für mein Zelt bekomme. Ich hatte Glück, es war wirklich nur noch ein Platz frei und zwar auf einer Wiese 300 m vom Campingplatz entfernt. Für sagenhafte Euro 30 die Nacht. Schnell mein kleines Zelt aufgebaut und endlich gefrühstückt. Gegen Mittag machte ich mich auf zum Anstieg nach Alpe d’Huez um mir das neue Fahrrad vom Didi der Teufel anzusehen. Er war mit dem Liegefahrrad unterwegs. Auf dem Rückweg verdunkelte sich der Himmel und nach sieben Tage kam es vom Himmel mit Blitz und Donner. Aber das bin ich ja von hier gewohnt, das sich die Schleusen öffnen. Der Regen hörte erst gegen frühen Morgen auf.
Tag 8
Ja und heute war der Tag wo in der Geschichte der Tour de France das erste Mal Alpe d’Huez zweimal während einer Etappe zweimal bezwungen werden musste. Seine Bedeutung für den Radsport verdankt L’Alpe d’Huez dem Anstieg von Le Bourg d‘Oisans. Wegen der Schwere des Anstiegs und auf grund der Tatsache, dass sich dort mit wenigen Ausnahmen die ganz Großen des Radsports durch ihre Siege verewigt haben, hat ein Etappensieg in L’Alpe d’Huez durch seine 21 Kehren eine besondere Bedeutung sowohl für die Fahrer als auch für die Zuschauer. Die Namen der Etappensieger sind in den 21 Kehren aufgelistet, beginnend mit dem ersten Sieger in der 21. Kehre. Da es seit 2001 mehr Gewinner als Kehren gab wurde, die Schilder doppelt zu beschriften und bis heute konnte sich noch kein deutscher Fahrer dort eintragen. Etwa 1,5 Km vom Zentrum von Le Bourg d’Oisans entfernt, beginnt der 13,8 Km lange Anstieg auf einer Höhe von 760 m. Die Zielankunft liegt auf 1850 m. Der zu bewältigende Höhenunterschied beträgt 1090 m und einer durchschnittliche Steigung von 7,9 %. Die ersten Kilometer sind im Schnitt etwa 10 % steil. Im Mittelteil beträgt die Steigung rund 8 %. Der Schlussteil ist mit ca. 5,5 % verhältnismäßig flach. Der steilste Kilometer ist der zehnte Kilometer mit durchschnittlich 11,5 % Steigung. Die steilsten Passagen befinden sich nach 3,5 km (14,8 %) und 7,5 km (14,7 % ). Bereits um 6 Uhr 30 war ich schon unterwegs um beim zum Bäcker meine Verpflegung zu organisieren. Um 10 Uhr war der Berg noch in Wolken gehüllt. Ich machte mich also auf dem Weg zur deutschen Ecke. Auf dem Weg kaufte ich noch 3 Liter Sprudelwasser. Wie ich in den Supermarkt kam, sah es aus im Getränkemarkt als wenn eine Bombe einge- schlagen wär. Nachdem ich die Kasse hinter mir gelassen habe ging es zum Aufstieg Richtung Alpe d’Huez. So eine Menschenmasse hat sich in den Jahren hier noch nie gesehen. Nach Aussagen der Polizei waren 1,5 Millionen Fans am Berg. Die Leute waren mit Sack und Pack unterwegs. Selbst die Hobbyradfahrer mussten sich mühsam einen Weg bahnen um zum Ziel zu erreichen. Die Mitarbeiter der Tour, Presse und Teamfahrzeuge konnten sich nur mit hupen den Weg freimachen. Dazwischen auch noch die Verkaufswagen die mit ihrer nervigen Musik und Lautsprecher ihre Trikot, Caps und Regenschirm den Fans anboten zum Verkauf. Es ging nur in einer Richtung den Berg rauf. Dazwischen war noch die Polizei auf Motorräder, Mannschaftswagen und Krankenwagen, die als einzige noch den Berg runterfahren durften. In jeder Kurve standen 3 Polizisten alle 50 Meter. Sie hatten während der Veranstaltung alle Hände voll zu tun die, Fan zu schützen. Neben der Straße verläuft ein kleiner steiler Trampelpfad, der steil nach oben führt, so dass ich schnell zu meinem Ziel kam. Oben an der deutschen Kurve wurde ich schon freudig begrüßt. An uns zogen Massen von Menschen und Selbstdarstellern vorbei. Dann war es endlich wieder soweit. Nach der obligatorischen Werbecaravanne, die mit vollen Händen ihre Werbemittel unters Volk brachten, darunter viele Fahrradhemden. Ich bin jetzt Stolzer Besitzer eines Bergfahrer- Trikot mit dem Logo der Tour de France 100. Eine Stunde später sah man die ersten Hubschrauber. Zeitweise waren bis zu sieben Hubschrauber in der Luft. Darunter auch einige Hubschrauber mit Vips. Ja und dann kamen die ersten Radrennfahrer nach 109 Km das erste Mal vorbei. Zu meiner großen Freude Jens Vogt. Ca. 10 Minuten später kam dann das Hauptfeld langezogen an uns vorbei. Die Sonne kam auch mal kurz raus und das Thermometer stieg sofort auf 32 C°. Diesmal dauerte es weitere 30 Minuten bis der Besenwagen an uns vorbei kam. Jetzt hatten die Radrennfahrer noch mal ca. 50 Km zu fahren bis sie wieder, 90 Minuten später bei uns auftauchten. Leider war Jens Vogt zurückgefallen und befand sich nun bei den Verfolgern. Das Hauptfeld kam weitere 30 Minuten später an uns vorbei. Weiter 20 Minuten später kam noch ein einzelner Radrennfahrer aus den Niederlanden „Tom Veelers“ er wurde ebenfalls begeistert angefeuert, gefolgt vom Besenwagen. Nach den Fahrern hatten es Zuschauer eilig wieder den Berg runter zu kommen, den der Himmel verdunkelte sich wieder und in der Ferne hörten wir es schon donnern. Kaum war ich unten im Tal fing auch schon an zu regen. Da ich schon nass war ging ich zur Dusche. Spät am Abend hörte der Regen kurz auf und ich konnte mir mein Abendessen zubereiten und war früh im Bett. In der Nacht hat es wieder geregnet, so dass ich am Morgen das Zelt das erste Mal auf meiner Tour nass einpacken musste.
9 Tag
Am Morgen wollte ich mir noch den Start der 19. Etappe in Boug d’Oisans ansehen. Auch die Sonne kam hinter den Wolken hervor. Über den Bergen zogen schon wieder dunkle Wolken auf, so dass ich es vorzog mich schon in Richtung Annecy abzusetzen. Da ich schon früh aufgebrochen war, kam ich kurz vor Grenoble in den Berufsverkehr rein und es ging nur schrittweise voran. Da der Himmel sich immer weiter verdunkelte, beschloss ich die Heimreise anzutreten und die Tour zu beenden. Erst hinter Dijon kam die Sonne raus und das Thermometer stieg auf über 33 C°. Selbst der Fahrtwind brachte keine Kühlung. Bedingt durch das Wetter habe ich entgegen meiner Art die Autobahn benutzt, denn ich wollte nicht noch eine Nacht im Zelt verbringen. Die Maut von Grenoble bis kurz vor Metz betrug Euro 22. Während der 950 Km Rückfahrt nach Hause lag mein persönlicher Wasserverbrauch bei 4 Liter. Die Fahrt wurde nur unterbrochen zum Tanken. Nach 2700 Km war ich kurz vor 20 Uhr war ich wieder Zu Hause.
Nachtrag:
Am anderen Tag habe ich die Tour de France im TV verfolgt und freute mich dass ich trocken vorm Fernseher saß, den die 19. Etappe fand unter widrigen Verhältnisse statt, die vom Regen geprägt war.
Durch die Tour habe ich wieder schöne Ecken von Frankreich kennen gelernt wo ich unter normalen Umständen nie hingefahren wäre, ob wohl ich ein Fan von Frankreich bin, da ich die Tour seit dem 8. Lebensjahr im TV, noch zur schwarz-Weiß-zeit verfolge.