Tagebuch über meine Reise zur und über die
Tour de France 2005
29.06.2005
Endlich war es wieder soweit, nur noch vier Tage bis zum Start der Tour de France. Meine Planungen waren abgeschlossen und sollten am heutigen Tag in die Tat umgesetzt werden. Es sollte über Liege, Orleans, Tour bis nach Fromentine am Atlantik gehen, wo der Prolog startete. Dann ging’s mit 2 Kumpels los. Pünktlich zur verabredeten Zeit tauchten Rolf und Dieter mit ihren Zweireiher (sprich: Motorrollern) auf. Der “Ausritt” erfolgte um 9 Uhr bei herrlichem Sonnenschein. Nach ca. 1 1/2 Std. erreichten wir Spa. Eine kleine Rundfahrt durch die Stadt ernüchterte mich schlagartig. Ich wollte immer schon die Stadt mit ihren Bädern besuchen, weil ich sie mir wunderschön vorstellte, leider musste ich aber feststellen, das die Stadt dem Verfall und Dreck ausgesetzt war. Also schnell weiter. Kurz vor dem Grenzübergang nach Frankreich legten wir eine längere Pause ein und verzehrten die mitgebrachten Schnitzel von Rolf, die seine YL gesponsert hatte. Unsere Fahrt führte über Strassen der 3. Kategorie, die teilweise so schmal waren, das gerade mal zwei Autos aneinander vorbei fahren konnten. Aber wir waren ja mit den Rollern unterwegs und kamen gut voran. Auch hier kam mein neues Spielzeug (Routenfinder) voll zur Geltung. Dadurch war natürlich ein entspannten “dahinrollern” möglich. Nach ca. 80 km, kurz vor Sense, änderte sich das Wetter schlagartig. Ein Unwetter zog auf und der Himmel öffnete seine Schleusen, die Strasse war im nu von 20 cm Wasser bedeckt. An die Weiterfahrt war nicht zu denken. Der Wind der Böenartig auftauchte, verlangte unser ganzes Können, damit wir nicht in den Gegenverkehr gedrückt wurden. Nach wenigen Metern sahen wir eine Eisenbahnbrücke wo wir Unterschlupf fanden bis das Unwetter vorbei war. Endlich nach einer Stunde ging es weiter nach Sense. Im Hotel Formula 1 fanden wir für € 28,-- Unterschlupf zuzüglich € 3,40 pro Person für’s Frühstück. Nachdem wir unsere Sachen aufs Zimmer gebracht hatten, machten wir noch einen kleinen Rundgang durch die Stadt.
30.06.2005
Früh morgens um 7 Uhr sassen wir schon beim Frühstück, das € 3,40 nicht wert war. Es gab Kaffee, Orangensaft, Tostbrot und Marmelade. Um 8 Uhr sassen wir wieder auf unseren Rollern und es ging nach Orleans, hier wollten wir uns einige Schlösser links und rechts der Loire ansehen. In Orleans, am frühen Morgen angekommen, landeten wir auf am Place du Martroi wo uns Jean d`Arc von ihrem Sockel begrüsste. Die vor dem alten ehe mali ge Rathaus stand. Ich direkt rein ins Rathaus um zu fragen, ob ich mir die Räume ansehen dürfte. Die nette Dame im Rathaus wünschte mir in deutsch viel Spass. Ich war überwältigt von der Ausstattung, die aus dem 18 Jh. stammte. Unser nächstes Ziel war Schloss Chambord, nur 28 km entfernt. Aber bevor das Chateau erreichten, hatte uns der Regen wieder eingeholt, der uns mit kurzen Unterbrechungen den ganzen Tag begleiten sollte. Wir fuhren mit unseren Rollern über die Cosson, einem Nebenfluss der Loire. Weiter ging es durch einen gepflegten Park, der von einer 32 Kilometer langen Mauer umgeben war. Übrigens war das die längste Mauer in Frankreich. Dann sahen wir uns das Chateau DE Cambord an. Das Schloss misst 117 m. X 156 m. und hat an die 440 Zimmer. Es gilt als Vorgänger von Schloss Versailles. Mit dem Bau des Schlosses wurde im Jahre 1519 im Auftrage von Franz I begonnen. Im 18. Jh. schenkte Ludwig XV das Schloss Moritz von Sachsen. Nun ging es jetzt weiter zum Chateau De Cheverny. Im dem Dorf Cour Cheverny steht das Schloss. Umgeben von hohen Mauern. Auf einmal sahen wir das im klassischen Stil des 17. Jh. erbaute Schloss. Es befindet sich in Privatbesitz. Hier wollte man einen Teil von unser sauer verdienten Rente. Aber nicht mit uns. Wie wir aus dem Dorf kamen lag das Schloss in voller Pracht vor uns. Weiter ging es nun zum Chateau De Chaumopnt Sure Loire. Auch hier wollte man wieder nur unser Geld. Aber wie gehabt, ohne uns. Wieder an der Mauer entlang bis zum Hintereingang. Dort waren Arbeiter damit beschäftigt, den Weg neu zuverlegen. Unsere Frage, ob wir hier unsere Fahrzeuge abstellen dürften, wurde nicht verneint. Schnell wieder zurück meine Rollerfreunde geholt, die nicht soviel Dreistigkeit besitzen wie ich, und ab zum Schloss. Von hier aus hatten wir auch einen herrlichen Blick auf die Loire. Weiter ging es zum Chateau De Chenonceau. Mein Ro ute nfinder führte uns auf dem kürzestem Weg zum nächsten Schloss und zwar auf den kürzesten Weg nach s’Tours. Chateau DE Chenonceau. Die Fahrt führte diesmal an winzigen Dörfer vorbei und als Höhepunkt mitten durch einen Wald. Aber von einer Strasse konnte hier nicht mehr gesprochen werden, der Weg führte nämlich über einen Feldweg. Gerade angekommen, begann wieder der grosse Regen der uns veranlasste das Schloss nicht zu besichtigen. Dadurch hatten wir mal wieder € 27,-- gespart. Der Regen artete in einem Wolkenbruch aus. Kurz vor Amboise kamen wir an der Pagode De Chanteloup vorbei. Auch hier wollte man wieder nur unser Bestes. Aber wieder ohne uns. Weiter ging es nun der Loire entlang. Aus der Ferne grüsste uns Chateau de Breze. Unterwegs luden uns auch noch einige Höhlen zur Besichtigung ein. Aber der wieder einsetzende Regen dämpfte unseren Unternehmungsgeist sehr gewaltig. Wir waren froh, das wir vor uns endlich die Stadt Tours sahen. Durch einen Verkehrsstau quälten wir uns zum Hotel Formula1. Wie wir ca. um 15.30 Uhr vor dem Hotel standen, triefend vor Nässe, waren auf einmal alle Zimmer belegt. Kurz um die Ecke befand sich noch das Hotel Ibis. Hier fanden wir Unterschlupf in einem 3-Bettzimmer für € 70,00. Um 22 Uhr lagen wir wieder todmüde in unseren Betten.
1.07.2005
Um Um 8 Uhr sassen wir ohne Frühstück auf unsere Rollern. Heute sollte es bis nach Fromentine zum Startort der Tour gehen. Unterwegs machten wir halt an einer Bäckerei und deckten uns mit 9 Croissants ein. Auf einem Rastplatz packte ich zum ersten mal meine Küche aus. Mit frisch aufgebrühten Kaffee, Honig und Ei gestärkt, ging es nun ohne Pause, nur mit kurzen Unterbrechungen zum Tanken, an unser Ziel. Bis kurz vor dem Ziel war auch der Regen unser ständiger Begleiter. In dem Ort angekommen wurden wir von Diddi dem Teufel mit seinem Riesenfahrrad begrüsst. Jetzt aber ab zum Campingplatz. Aber durch Zufall landeten wir vor dem Mannschaftshotel der Deutschen Telekom. Nach und nach trudelte die Mannschaft vom Training ein, nur Jan Ulrich fehlte. Mein Kommentar dazu ”Na ja, er ist ja wieder auf Freiersfüssen und wer weis was er unterwegs so treibt”. Eine halbe Std. später trudelte er ein ..... Schwerverletzt. Was war passiert? Beim Training musste das Begleitfahrzeug wegen einem LKW, der ihm die Vorfahrt nahm, stark abbremsen. Ulrich bekam sein Rennrad so schnell nicht gebremst und flog mit dem Kopf zuerst durch die Heckscheibe. Er hatte noch Glück im Unglück. Er kam mit Schnittwunden am Hals davon. Es hätte aber auch seine Halsschlagader treffen können. Wenige später war aus dem Hotel zu hören “Endlich haben wir es geschafft den Schröder (Bundeskanzler) von der Titelseite der Zeitung zu verdrängen”. Jetzt schnell ab zum Campingplatz, wo wir für die nächsten Tage bleiben wollten. Den Platz hatte ich so gewählt, das wir für die nächsten Tage mit nur wenig Fahrzeit jeden Punkt der Tour erreichen konnten. Jetzt schnell alles aufgebaut und dann ab in den Trubel. In Fromentine wo am 02.07.2005 der Prolog stattfand, herrschte grosse Aufbaustimmung. Die Strassen waren schon mit Absperrgitter zugestellt und man ersetzte bereits die Fahnen, die auf die Tour hingewiesen hatten. Ich konnte eine Fahne abstauben. Meine Kriegsbeute wird zu Hause meine Garage schmücken
2.07.2005
1. Tag der Tour de France
Heute Morgen in aller Frühe hatten wir die 19 km der Strecke von Fromentine nach der Insel Nolrmoutler en I`lle, wo der Prolog stattfindet, abgefahren. Unsere Roller brauchten mittlerweile Benzin. Alle Tankstellen waren zur unserer “Freude” geschlossen. Also rauf auf die Insel, in der Hoffnung eine offene Tankstelle zu finden. Aber das war ein Satz mit X. Ja, nun standen wir an der Tankstelle und jeder hatte nur noch knapp 1 Liter Benzin im Tank. Aber welch ein Glück, hier konnte man mit Karte tanken..... War auch wieder ein Satz mit X. Unsere Karten waren nicht erwünscht. Ja was nun? Ich aber nicht dumm, mich auf die Strasse gestellt in der Hoffnung, das ein Motorradfahrer vorbei kommt und uns aus der verzwickten Lage heraushilft. Wir brauchten nicht lange zu warten da tauchten zwei Mottoradfahrer um die Ecke auf. Auf unser winken hin bogen sie in der Tankstelle ein. Auf ihrer Karte durften wir unsere Fahrzeuge volltanken und wir zahlten ihnen den getankten Betrag in bar. Kurz vor der Brücke baute ich wieder unsere Küche auf und wir genossen unser Frühstück und warteten auf die ersten Fahrer, die in 5 Std. vorbeikommen würden. Rolf grinste wie ein Honigkuchenpferd in seinem Stuhl. Dieter und ich hatten nämlich unsere Stühle aus Dusseligkeit beim Zelt gelassen!!!! Rolf sorgte natürlich für viel Unterhaltung am Streckenrand. Ohne Einfluss von Alkohol brachte er es fertig, des öfteren ohne ersichtlichen Grund von seinem Stuhl zu fallen. Auch ohne diese Show--Einlage konnten wir uns in grosser Aufmerksamkeit sonnen, dank unserer Roller! Der Regen und die Sonne liessen sich den ganzen Tag nicht blicken. Die Temperaturen lagen den ganzen Tag über 25°C. Endlich, um 15 Uhr tauchte die Werbekarawane auf, die immer genau eine Std. vor den Fahrern auftaucht und Werbegeschenke verteilt. Dann ging es endlich los und die ersten Fahrer tauchten auf. Da es bei dem Prolog diesmal um ein Einzelzeitfahren über eine Distanz von 19 km ging, wurde in einem Abstand von einer Minute gestartet. Das hiess für uns noch 2 1/2 Std. warten bis Jan Ulrich und Armstrong auftauchten. Ja, dann endlich sahen wir die beiden Stars von der Brücke auf uns zukommen. Begleitet von Hubschraubern und jede Menge Motorradfotografen und Schiedsrichtern in ihren roten Fahrzeugen. Ich ahnte Böses, da beide Hubschrauber die, die Livebilder übertragen sehr dicht beieinander waren. Ja, Armstrong hatte bis zu unserem Standort schon auf Ulrich 45 Sek. aufgeholt. Am Ziel waren es schon über eine Minute. Damit hatte er Ulrich schon auf der Strecke überholt. Bei dem Unfall vom Freitag mussten dem armen Ulrich ja noch alle Knochen weh tun. War gespannt, wo er die Zeit einholen kann und ob er bei dieser Tour noch Geschichte Schreiben kann. Hier dachte ich, das er schon alle seine Chancen verspielt und sein Helfer der Kasake Alexandre Vinokourov der neue Herausforderer von Lance Armstrong sein wird. In den Alpen und Pyrenäen konnte ja noch einiges passieren. Nach dem Rennen mussten wir über das Nadelöhr der Brücke. Aber Frechheit siegt. Auf einmal tauchten 14 Polizisten auf ihren Motorräder mit Blaulicht auf. Wir nutzten die Chance und schlossen uns ihnen an. In wenigen Minuten waren wir mit ihnen am Stau vorbei. Angekommen am Campingplatz gab es aus unserer Küche Gulasch mit Nudeln. Endlich konnten wir beim Abendessen die Sonne geniessen. Den Abend liessen wir an der Bar bei Cola und Wasser ausklingen.
3.07.2005
2.Tag der Tour de France
Horrormorgen .... Dieter und Rolf standen schon um 6 Uhr vor dem Zelt und quatschten über Gott und die Welt. Aber als Ausgleich lachte die Sonne vom Himmel. Endlich!!!! Das Thermometer stieg auf herrliche 32° C. Um 7 Uhr sassen wir schon wieder auf unseren Rollern, denn es sollte zum Verpflegungspunkt der Fahrer nach La Terriere gehen. Vor uns lagen ca. 99 km. Unterwegs schnell noch ein paar Croissants eingekauft und dann ging es weiter. Kurz hinter dem Ort Saint Jean de Monts, wo wir für vier Tage unsere Zelte aufgeschlagen, sahen wir die ersten Hinweisschilder für die Rennfahrer der Tour, damit sie wissen wo es lang ging. Ich konnte mir natürlich nicht verkneifen noch schnell ein Hinweisschild mitgehen zu lassen, das so einsam da herumstand und unglücklich meinen Namen rief. Da musste ich sie aus der Einsamkeit befreien. Die Hinweisschilder brachten auch uns dann exakt an unser Ziel. Hier hiess es für uns wieder warten, warten..... Unterwegs kamen wir durch einen wunderschönen Pinienwald, wo die schon anwesenden Franzosen am frühen Morgen Boule spielten. Wir packten schnell unsere Küche aus und genossen wieder ein ausgiebiges Frühstück mit allen Schikanen. Kaffee, Ei, Honig und die frischen Croissants. Sogar Salz für die Eier war mit an Bord. Am Verpflegungspunkt angekommen war schon einiges los. Wir parkten direkt hinter der Powerbar. Diese lag am Rande eines Pinienwaldes in unmittelbarer Nähe zum Atlantik. Zuerst entledigten wir uns unserer Mortorradbekleidung was bei einer Temperatur von 33°C notwendig wurde. Kurze Zeit später kamen wir mit dem Monteur der Powerbar ins Gespräch, der noch Hand anlegte an den Markierungen, links und rechts der Powerbar. Wir unterhielten uns in Deutsch, Englisch, Französisch und mit Händen und Füssen. Jack der Monteur, war bekannt und anscheinend auch beliebt bei den Leuten der Werbecaravane. Man überschütte ihn mit allerlei Werbegeschenke, für uns fiel dadurch auch das ein und andere ab. Unter anderem mehrere Brotbeutel, Mützen, Schlüsselanhänger, Filterkaffee, Käse, Wurst, Salzstangen, Schokolade, Haribo und jede Menge gekühlten Mineralwasser. Wir wurden eingedeckt mit frischen Kaffe von Grand Mere (frisch aufgebrüht, da sich in jedem Wagen eine grosse Expressomaschine befindet). Ja, und dann tauchte sie wieder auf, die Werbecaravane und eine Stunde später kamen dann endlich die Rennfahrer der Tour de Franc. Bevor die Rennfahrer ankamen hatte ich noch die Möglichkeit mich über Ulrich zu informieren wie sein Gesundheitszustand ist, da ja nichts von der DW im Radio zu erfahren war. Er hatte eine Gehirnerschütterung und jede Menge Prellungen. Dann kamen sie die Rennfahrer. Das Feld wurde von 3 Ausreissern angeführt mit einem Vorsprung von 3 Minuten. Hier an dem Punkt musste natürlich stark abgebremst werden damit auch jeder Fahrer sein Essen bekam. Nach dem die Fahrer verpflegt und die Teamwagen an uns vorbeigerauscht waren, machten wir uns wieder auf dem Heimweg zum Campingplatz. Nicht aber ohne hier und da eine Pause einzulegen, um die ein oder andere Sehenswürdigkeit zu besichtigen. Auf dem Campingplatz angekommen, schnell unter die Dusche und ab zur Snackbar wo wir den Tag haben ausklingen lassen.
4.07.2005
3. Tag der Tour de France
Heute morgen ging es zum 104 km entfernten Start nach La Chatalgnerale. Welch ein Wunder, den ganzen Tag sollte es nicht regnen. Im Ort angekommen, gab es kein durchkommen mehr für uns drei. Aber als hätte ich eine Nase dafür, fand ich wieder ein Schlupfloch. Zwar musste wir einen kleinen Umweg in Kauf nehmen, aber dafür stande wir
am Start ohne einen Meter gelaufen zu sein. Jetzt hiess es für uns wieder warten bis zu m Start um 12.45 Uhr. Aber die Zeit wurde uns nicht lang, da man für das Publikum einiges organisiert hat damit keine Langeweile aufkam. Die französische Telekom verschenkte an die warteten Menschen Telefonkarten mit 25 Telefoneinheiten.. Ich konnte vier Stück ergattern. Trotz all unserer Bemühungen konnten wir aber nicht herausbekommen, wo die Rennfahrer sich einschreiben müssen. Die Einschreibung der Fahrer muss nämlich täglich erfolgen. Schade. Um 12.45 Uhr war der Start und innerhalb einer Stunde war der Spuk vorbei und wir machten uns auf dem Heimweg zum Campingplatz. Gerade angekommen machte ich mich direkt ans kochen. Leider überzeugten meine “Kochkünste” Rolf und Dieter überhaupt nicht, sie verzogen sich runter zur Snackbude um ein Steak zu essen. Das war unfair schliesslich habe ich bereits vor 2 Jahren gelernt wie man Nudeln kocht. Und wenn meine Frau mich lassen würde, hätten wir Zuhause über der Küche bestimmt eine 3-Sterne-Tafel. Wahrscheinlich bin ich nämlich der einzige Biker, der so gut Nudeln kocht (Sauce muss ich noch lernen). Aber die beiden haben für ihren Verrat büssen müssen...... das erwartete Steak entpuppte sich nämlich als Hacksteak :))) Gestärkt machten wir uns ans einpacken, da es am Morgen langsam über Mont St. Michel zurückgehen sollte.
5.07.2005
Morgens die Zelte gepackt was sehr schnell geht, da wir mittlerweile Routine darin hatten. Um 8:00 Uhr sassen wir schon wieder auf unseren Rollern. Es ging in Richtung Mont St. Michel. Nach wenigen Kilometern bogen wir links ab zum Meer, welches wir in den letzten Tagen ja nur von der Brücke gesehen hatten bei Fromentine. Aber dann kam er wieder unser “Freund” der Regen. Er blieb dann auch geraume Zeit bei uns. Dann ging es weiter wie immer: Croissants eingekauft und einen herrlichen Platz gesucht und gefunden. Unser Feldküche lag kurz hinter Fromentine, sogar mit Toilette. Hier stärkten wir uns für die nächsten 340 km. Die Fahrt verlief ruhig mit Unterbrechung von starken Wind und Regen. Wir passierten Nantes und Rennes. Wenige Kilometer vor Mont St. Michel kamen wir wieder in einen Wolkenbruch. Uns war die Laune an Zelten vermiest. Aber zum Glück gab es auf dem Campingplatz komfortable Hütten, die wir sofort um Preise von € 28,-- anmieteten. Dank der Campingcard bekamen wir auch noch 10 % Rabatt. Unser Gepäck wurde in die Hütte verfrachtet und dann noch 2 km runter zur Mont St. Michel. Gerade am Damm angekommen, der uns trockenen Fusses zum Mont St. Michel führte, schlug der Wettergott wieder zu. Fast eine Stunde mussten wir uns unterstellen und warten bis der Regen nachliess. Wir genossen den Rundgang durch den Ort natürlich nicht ohne Regen. Wir fanden Unterschlupf in der Kappelle Sankt Michel. Dort hatten wir dann Zeit um über unsere Sünden nachzudenken. Gegen Abend machten wir uns wieder auf dem Heimweg und Rolf erwartete uns schon um den Grill anzuwerfen. Um Mitternacht, wie es halt bei so alten Männern vorkommt musste ich zur Toilette. Auf dem Rückweg zur Luxushütte, strahlte im vollen Scheinwerferlicht Mont St. Michel. Ich konnte mir nicht verkneifen Rolf zu wecken Der vor Begeisterung einige Fotos schoss.
6.07.2005
Im Regen wurde wieder aufgesattelt und es sollte nach Le Havre gehen, dort wollten wir uns übersetzen lassen zu den Canal Inseln. Da das Wetter immer schlechter wurde zogen wir es vor, weiter zu fahren. Über die Brücke Normandie ging es in Richtung Le Havre. Ein ausgewachsener Sturm erwischte uns hier. Mit nur 50 km ging es über die Brücke da der Wind uns ganz gewaltige Probleme machte. Aber langsam besserte sich das Wetter, aber wir hatten die Lust an unser Expedition verloren und wollten nur nach Hause. Aber da es noch zu weit war mussten wir unterwegs noch eine Übernachtung einplanen. Kurz hinter Dippe fanden wir eine Jugendherberge wo wir gerade noch ein Zimmer bekommen haben. Für € 38,00, ohne Frühstück. Es wurde eine stürmische Nacht Der Wind pfiff um das alte Gebäude und es versprach nichts Gutes für die Fahrt am nächsten Morgen. Es sollte bittere Wahrheit werden.........
7.7.2005
Der Wind hatte am frühen Morgen etwas nachgelassen und wir starteten wie immer ohne Frühstück aber schon in Regenbekleidung um die letzten 480 km bis nach Hause “abzureissen”. In der Bäckerei um die Ecke bei unserer Jugendherberge schnell wieder mit 9 Croissants eingedeckt und ab ging die Fahrt. Kaum aus dem Ort raus, war unser ständiger Begleiter der Regen wieder da. Nach ca. 70 km sahen wir in einem kleinem Ort eine überdachte Bushaltestelle. Dort machten wir Frühstück unter den Augen der Franzosen und genossen unser Frühstück. Weiter ging es über Amiens, Cambbrai und dann gings rein nach Belgien. In Belgien gings weiter in Richtung Mons und Luetisch. Auf der Autobahn mussten wir leider eine Zwangspause einlegen, da der Himmel es sich nicht verkneifen konnte seine Schleusen wieder zu öffnen. Innerhalb weniger Minuten stand die Autobahn 15 cm unter Wasser. Weiter ging es Richtung Aachen. Oh Wunder, gerade Deutschland erreicht lachte uns zum ersten mal die Sonne wieder ins Gesicht. Gegen 17 Uhr rollte ich wieder in heimatliche Gefilde ein. Leider 4 Tage zu früh. Ich hoffe, wenn es nächstes Jahr wieder zur Tour geht, das das Wetter besser ist und uns die Sonne öfter ins Gesicht scheint.
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